Fronten

Der Aufbau ist immer ein Trägermaterial und dann die gewünschte Decklage. Es gibt zwei Trägermaterialien: Spanplatten und MDF-Platten. Diese sind immer 19 mm stark.

Span

Spanplatten werden verwendet, wenn die Decklage eine Dekorbeschichtung, eine HPL-Beschichtung (High Pressure Laminate) oder ein echtes Furnier ist. Spanplatten sind in drei Zonen aufgebaut. Die äußeren Schichten sind etwas feiner als die Mitte der Platte. Durch die glatte Oberfläche ist ein sauberes und planes Verpressen der Beschichtung möglich.

MDF

Bei Postforming-Folien, Glasoptik und vor allem bei lackierten Flächen wird als Trägermaterial MDF-Platten (Mitteldichte Holzfaserplatten) verwendet. Im Gegensatz zu Spanplatten sind MDF-Platten im Aufbau homogen. Die Platten werden aus feinen Holzfasern hergestellt. Durch das feine Ausgangsmaterial ist die Oberfläche der Platte sehr glatt und einheitlich. Diese Eigenschaft ist bei hauchdünnen, glatten und glänzenden Oberflächen zwingend notwendig.

Korpus

Der Korpus besteht häufig aus 16 mm-Spanplatten. Spanplatten eignen sich sehr gut als Korpusmaterial. Sie lassen sich gut verarbeiten und sind nicht so schwer wie MDF-Platten. Bei der Küchenmontage können die einzelnen Korpusse leicht zusammengeschraubt werden. Durch modernste Kantentechnik ist die Gefahr, dass der Korpus aufquillt, verschwindend gering. Mittlerweile ist die Spanplatte das Standartmaterial für Korpusse jeglicher Art – egal ob Küchen oder andere Wohnmöbel.

Ein weiteres Material, welches speziell für Küchen interessant ist, sind Tischlerplatten. Diese gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen. In unseren Küchen verwenden wir Tischlerplatten in einer Stärke von 16 mm. Der Kern ist aus 10 mm starken Nadelholzstäben. Die Außenschichten sind jeweils 3 mm-Spanplatten, um eine entsprechend glatte Oberfläche zu erhalten, damit der Korpus beschichtet werden kann. Tischlerplatten sind nicht so schwer, was die Montage wesentlich einfacher macht. In dem Massivholzkern halten Schrauben noch besser als in Spanplatten. Ein besonderer Vorteil ist die Stabilität. Bei Schränken, die ein hohes Gewicht tragen sollen, ist es ratsam, einen Korpus aus Tischlerplatten zu wählen. Auch bei Schränken mit großer Spannweite – 800 mm und mehr – macht es Sinn die Tischlerplatte zu wählen. Die Tragkraft der Einlegeböden ist wesentlich höher.

Arbeitsplatten

Die Auswahl der Arbeitsplatte ist fast endlos. Es gibt sehr viele verschiedene Materialien. Hier die wichtigsten: Dekor-Arbeitsplatten, Quarzstein, Glas, Compact, Keramik, Stein und Massivholz

Dekor

Dekor Arbeitsplatten sind die gängigsten. Meistens sind diese 40 mm stark. Hier ist das Trägermaterial eine Spanplatte. Bei der Gestaltung gibt es fast keine Grenzen. Egal ob ein Uni-Dekor, Holzoptik, Stein- oder Fantasie-Dekor. Die Vorderkante kann entweder mit einer 3 – 4 mm-Rundung oder mit einer 2 mm- ABS-Kunststoffkante hergestellt werden. Diese Arbeitsplatten sind bei richtiger Handhabung sehr langlebig und robust. Sie sind sehr pflegeleicht. Ein weiterer Vorteil ist, viele Dekore gibt es als Arbeitsplatte und als Material für die Nischenrückwand.

Quarzstein

Aussehen und Haptik sind ähnlich wie bei Echtstein. Die Platten auf Quarzbasis haben allerdings eine einheitliche und gleiche Farbe und Struktur. Quarzstein gibt es in verschiedenen Stärken. Wenn die Arbeitsplatte mehr als 20 mm stark werden soll, wird die Vorderkante als Winkel angeklebt. So erhält man optisch die gewünschte Stärke. Auch sehr dünne Arbeitsplatten – 10 mm oder 12 mm – stellen kein Problem dar.

Glas

Glas-Arbeitsplatten werden von vielen ausgeblendet, weil Glas so zerbrechlich ist. Allerdings sind die Arbeitsplatten aus 10 mm Sicherheitsglas. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, besteht die Möglichkeit das Glas auf eine Trägerplatte vollflächig zu verkleben. Damit ist eine Glasscheibe wirklich bruchsicher. Glas kann sehr vielfältig sein. Glas ist sehr trendig im Möbel- und Innenausbau. In der Küche ist eine Glas- Arbeitsplatte ein besonderer Blickfang. Farbiges Glas wirkt sehr anziehend auf unser Auge. Bei bedruckten oder lackierten Klargläsern entsteht eine besondere Tiefenwirkung. Wenn die Oberfläche matt oder satiniert ist, wird das Licht gebrochen und im Raum zerstreut. Eine solche Glasplatte wirkt wie Vollmaterial mit einem seidigen Schimmer. Als Nischenrückwand eignet sich eine Glasplatte sehr gut. Diese lässt sich sehr einfach und schnell reinigen, und kann nach Ihren Wünschen gestaltet werden.

Compact

Die Compact-Platte lässt Designer-Herzen höherschlagen. Die Platten bestehen aus melaminharzgebundenem Hochdrucklaminat. Das macht das Trägermaterial wasserresistent biegefest und dadurch sehr stabil und langlebig. Der Kern ist meistens durchgehend schwarz und bewusst sichtbar. Das verleiht diesen Platten eine besonders elegante Optik. Die Eleganz wird durch die Materialstärke von nur 12 mm unterstützt. Die Platten werden mit unterschiedlichsten Materialien belegt. Der größte Teil wird mit Folien, Melaminharz-Beschichtungen oder HPL beschichtet. Allerdings kann auch ein Echtholz-Furnier verwendet werden, wodurch die Platte sehr edel wirkt.

Keramik

Keramik-Arbeitsplatten sind relativ neu im Küchenbereich. Durch besondere Eigenschaften werden diese Arbeitsplatten immer beliebter. Durch die Porzellankeramik ist die Arbeitsfläche sehr kratzfest und robust. Das Material ist porenfrei. Damit kann keine Flüssigkeit oder Fett eindringen. Diese Eigenschaft macht die Oberfläche enorm pflegeleicht und sehr hygienisch. Keramik ist ein Naturprodukt, das vom Menschen in die richtige Form gebracht wird. Damit belastet es in keiner Weise die Umwelt und kann vollständig recycelt werden. Die Oberfläche wird bedruckt eingefärbt und geprägt. So entsteht eine moderne Oberfläche, die keine Wünsch offen lässt. Die Arbeitsplatten gibt es in der klassichen Stärke von 40 mm, aber auch in 60 mm und, wenn es sehr reizvoll eingesetzt wird, mit 18 mm. Die Keramik-Arbeitsplatten werden wegen ihrer Eigenschaften schon immer im Bereich der Labortechnik verwendet. Jetzt gibt es diese Eigenschaften verpackt in ein modernes Design für Ihre Küche.

Stein

Stein-Arbeitsplatten in der Küche begeistern schon viele Jahre die Menschen. Den Wunsch nach Echtheit kann man nur mit sehr wenigen ausgewählten Produkten erfüllen. Echtstein gehört in diesen kleinen Kreis. Wenn eine Steinarbeitsplatte richtig behandelt wird, übersteht diese Generationen. Stein ist ein Naturprodukt, jede Platte ist ein Unikat. Mit der Oberfläche kann man den Stein sehr schön gestalten. Ganz klassisch poliert oder modern rustikal gebürstet – mit einer Steinplatte haben Sie ein Bild der Natur in der Küche.

Massivholz

Mit einer Massivholz-Arbeitsfläche holt man sich ein Stück Natur in die Küche. Holz ist hygroskopisch, das bedeutet es kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Somit reguliert eine Holzarbeitsplatte auch ein Stück Ihr Raumklima. Bei richtiger Pflege halten Holzarbeitsplatten ewig. Die Oberfläche wird geölt, das macht das nachbehandeln sehr einfach und betont die natürliche Farbe und die außergewöhnliche Haptik. Öl zieht in das Holz ein und sperrt es an diesem Punkt ab. Somit ist die Fläche offenporig und trotzdem imprägniert. Je öfter man die Fläche ölt, desto wasserabweisender wird sie. Mit der Holzart bestimme ich nicht nur die Optik, sondern auch die Festigkeit. Eiche ist ein sehr hartes Holz und damit sehr stoßfest. Buche zählt auch zu den Harthölzern, ist aber wesentlich weicher als Eiche. Eine fertige Holzarbeitsplatte ist oft keilgezinkt, d. h. sie besteht aus vielen keinen Holzstücken. Als Schreinermeister kann ich auch Arbeitsplatten mit durchgehenden Lamellen herstellen. Diese sehen dann ähnlich aus wie Landhausdielen.